Die Lage im Jemen gilt als eine der schlimmsten humanitären Krisen weltweit. Die öffentliche Gesundheit steht kurz vor dem Kollaps. Eine neue Studie von Aktion gegen den Hunger (ACF) zeigt, wie die Konfliktparteien in dem seit 2015 anhaltenden Krieg wissentlich zum Zusammenbruch des Wasser- und Abwassersektors beigetragen haben. Wasser als Kriegswaffe? Im Jemen leider wahr.
Am 6. Februar 2020 präsentierte Aktion gegen den Hunger (ACF) eine neue Studie zu diesem Thema. Das Centre for Humanitarian Action (CHA) hostete die Veranstaltung in seinen Räumlichkeiten. Jovita Sandaite, Humanitarian Advocacy Officer Yemen (ACF), und Pierre-Marie Goimard, Technical Advisor WaSH, ehemals Country Director Yemen (ACF), stellten die Ergebnisse der Studie vor.
Aufgrund der sensiblen und potenziell gefährlichen Lage für humanitäre Helfer*innen im Jemen, ist die Studie nicht öffentlich zugänglich.
So viel kann aber gesagt sein: Die in den seit 2015 anhaltenden Krieg im Jemen involvierten Konfliktparteien haben mit wissentlichen Aktionen dazu beigetragen, dass das Land in eine beispiellose Krise in den Bereichen Wasser, sanitäre Versorgung, Hygiene (WaSH) und im Bereich der öffentlichen Gesundheit geraten ist. Wasser-, Bewässerungs- und Sanitäreinrichtungen wurden von den Konfliktparteien entweder direkt ins Visier genommen oder zumindest ungeschützt gelassen. Das wiederum hat zum Zusammenbruch des jemenitischen Wassersektors geführt. Millionen Menschen erkrankten oder starben – und tun dies noch weiterhin.
Auf Grundlage der Forschungsergebnisse hatten die Teilnehmenden aus verschiedenen im Jemen tätigen Organisationen die Möglichkeit, sich über ihre Erfahrungen und mögliche Abhilfemaßnahmen auszutauschen.
Die Veranstaltung fand unter Chatham House Rule statt.
Aktion gegen den Hunger ist die deutsche Sektion von Action contre la Faim (ACF). Die Hilfsorganisation kämpft seit 40 Jahren gegen Mangelernährung, schafft Zugang zu sauberem Wasser und zu gesundheitlicher Versorgung.